Welche Bleistifte die richtigen sind, um Portraits und Gesichter zu malen?

Einleitung: Mein erster Portraitversuch und die Frage nach dem richtigen Stift.

Neulich habe ich versucht, ein Portrait meines Sohnes zu zeichnen. Ich saß am Schreibtisch mit einem einfachen HB-Bleistift in der Hand und jeder Menge Enthusiasmus. Was daraus geworden ist? Nun ja – sagen wir, es war ein Anfang. Die Proportionen waren okay, aber irgendetwas fehlte: Tiefe, Ausdruck, Kontrast. 

Mir wurde schnell klar, dass der Stift, den ich verwendet hatte, einfach nicht ausreichte, um all das einzufangen, was ich mir vorgestellt hatte. Das hat mich dazu gebracht, intensiver zu recherchieren: Welche Bleistifte sind eigentlich die richtigen, wenn man realistische Portraits und Gesichter zeichnen will?

In diesem Blogpost nehme ich dich als Hobbyzeichner mit auf diese Entdeckungsreise. Ich erkläre, welche Bleistift-Härtegrade wann sinnvoll sind, welches Zubehör hilft und welche Marken ich besonders gute Erfahrungen gemacht habe. Natürlich mit persönlichen Tipps – und der Geschichte, wie mein zweiter Versuch mit dem richtigen Equipment deutlich besser wurde.





Die Grundlagen: Was bedeuten die Bleistift-Härtegrade?

H-, HB- und B-Stifte im Vergleich

Bleistifte werden nach ihrem Härtegrad eingeteilt – dieser ergibt sich aus dem Mischungsverhältnis von Ton (macht die Mine härter) und Graphit (macht sie weicher und dunkler):

HärtegradEigenschaftenAnwendung im Portraitzeichnen
2H – H      Hell, hart, kaum verwischbar          Für feine Linien, Vorzeichnungen, Hilfslinien
HB – F      Mittelhart, gut kontrollierbar          Für Grundstrukturen, leichte Schatten
B – 8B      Weich, dunkel, gut verwischbar          Für Schattierungen, Tiefe, Kontraste

Die Faustregel: Je höher die Zahl vor dem B, desto dunkler der Strich. Je höher die Zahl vor dem H, desto heller und feiner der Strich.
Quelle Wikipedia :-)


Die optimale Stiftauswahl je Zeichenphase

1. Vorzeichnung: Proportionen und Aufbau

Für den Anfang deiner Portraitskizze sind harte Bleistifte wie 2H oder H perfekt. Sie erlauben präzise Linien, die sich später leicht wegradieren lassen. So kannst du ohne Sorge um dunkle Spuren die Position von Augen, Nase und Mund festlegen.





2. Ausarbeitung: Gesichtszüge und Ausdruck

Hier kommt der HB-Stift ins Spiel. Er bietet den perfekten Mittelweg: nicht zu hart, nicht zu weich. Genau richtig, um mit etwas mehr Druck Details zu akzentuieren, ohne dass das Papier leidet.





3. Schattieren: Tiefe und Realismus

Das Herzstück jeder Portraitzeichnung ist das Schattieren. Hier kommen weichere B-Stifte wie 4B, 6B oder sogar 8B ins Spiel. Sie ermöglichen tiefe Schatten, lebendige Kontraste und plastische Formen.

Tipp aus meiner eigenen Erfahrung: Mit einem 6B-Stift konnte ich beim zweiten Versuch die Pupillen meines Sohnes so dunkel schattieren, dass sie förmlich zu glänzen begannen – das machte das ganze Gesicht lebendiger.





Welche Marken und Sets sind empfehlenswert?

Einstiegssets für Hobbyzeichner

Ein gutes Starter-Set enthält meist eine Auswahl von 2H bis 6B. Ich selbst habe mit dem MONO 100 Set von Tombow gearbeitet – das deckt die wichtigsten Härtegrade ab.

Ich habe dann bei meinem zweiten Versuch dieses Set von Faber-Castell-Stifte verwendet – besonders der 4B hat mich überzeugt.


Zubehör, das den Unterschied macht

Radiergummis und Präzisionswerkzeuge

Ein weicher Radiergummi ist Pflicht. Für Details sind Radierstifte wie der Clic Eraser von Pentel unschlagbar. Zum sauberen Arbeiten hilft außerdem der Tombow MONO dustCATCH – er radiert und sammelt den Staub gleich mit ein.

Das richtige Papier

Ich kann Bristol-Papier empfehlen – es ist glatt, robust und lässt sich gut radieren. Das macht gerade bei Portraits, wo oft nachgebessert wird, einen großen Unterschied.




Viel Spass beim Portraits zeichen!

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